November

 

Vor dem Fenster zittern die letzten Geranien

im kalten Novemberwind,

und im Hof rollen Kastanien.

Blätter jagen in diesen Tagen

- wirbelnd getragen -

bis alle Äste armselig nackt sind.

Vor Zeiten ging ich als Kind

noch durch grünen Klee,

und bald schon deckt Schnee

die Spuren zu,

die meine Schritte

der Erde geschenkt

und bringt alljährliche Winterruh.

Ich überschritt schon die Mitte

des Weges und wer denkt

nicht mit wehmütiger Klag'

im Herzen an das, was kommen mag

oder auch nicht,

was aufflammt oder bricht...

Wer möchte da nicht späte Früchte pflücken,

in Wehmut an sich drücken,

was man so begehrt,

und was der Weg beschert,

in Klee

und Schnee...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herbstgedanken

 

Die letzte Rose stirbt am kalten Draht,

und Spatzen lärmen in den Haselzweigen.

Auf fetten Feldern keimt die junge Saat,

und schnell die Tage sich der Nacht hinneigen.

 

Advent ist schon, und bald wird Weihnacht sein.

Doch diesmal wird dem Fest an Glanz gebrechen,

weil trotz der abertausend Kerzen Schein

so viele Kinderaugen Trauer sprechen.

 

"Was taten wir der Menschheit denn zuleid,

dass wir vom warmen Herd vertrieben werden?

Wir sind so klein und mögen keinen Streit!

Wann wird's denn endlich Frieden hier auf Erden?"